Finanzielle Herausforderungen und neue Kooperationsmodelle im Sportverein
Das diesjährige Sportforum stand unter der Überschrift „Bildungsdreieck Sportverein – einen bewegten Alltag für Kinder und Jugendliche gestalten“. Mehr als 60 Teilnehmer:innen aus unseren Sportvereinen, der Politik - darunter u.a. stellv. Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete der SPD Kirsten Stich - sowie der Verwaltung konnten sich in Workshops über ganz konkrete Beispiele informieren und von anderen Vereinen lernen. Olaf Schade – Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises – hob in seinen Grußworten die Bedeutung des Themas „Bildungspartner Sportverein“ hervor und bekräftigte das Bemühen von Kreisverwaltung und Kreissportbund, mit der kommenden Leistungs- und Vergütungsvereinbarung eine solide Finanzierungsstruktur für den KSB und den organisierten Sport im EN-Kreis zu schaffen , die die Arbeit insbesondere in der Aus- und Fortbildung langfristig absichert.
Doch bevor es in der Aula des Geschwister-Scholl-Gymnasiums richtig los ging, durfte der KSB-EN die Auszeichnung „Mitglied im Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter und interpersoneller Gewalt im Sport“ des Landessportbundes NRW & Kinderschutzbundes in Empfang nehmen. Martin Wonik (Vorstandsmitglied des LSB-NRW) und Norbert Kerkhoff (Roter Keil Deutschland) übergaben das Qualitätssiegel an das Präsidium und das Team der Geschäftsstelle.
Einen Impuls aus der Vereinsbrille zum Thema „Bildungspartner Sportverein“ gewährten der SfL Wetter, der TuS Breckerfeld und ToSan Ennepetal unter der Moderation von Kathrin Müller-Dahmen und Sarah Quirbach. „Für uns als Großverein in einer kleinen Kommune mit einer Grundschule ist es wichtig, dass unser Sportangebot auch für die Schule und den offenen Ganztag passt und Sinn ergibt“, so Hanswalter Dobbelmann (Vorsitzender des TuS Breckerfeld), für den die Kooperation mit Schulen, Kitas und Co. ein wichtiges Entwicklungspotential für den Verein bedeutet und personell als auch finanziell abgesichert sein muss. Für einen kleineren Verein wie ToSan Ennepetal sind Sporthelfer:innen ein wichtiger Schlüssel, um Kooperationen anzubahnen. So sieht das die Vorsitzende Darleen Manz, die gezielt Sporthelferinnen und Sporthelfer in Schulen und Kindergärten im Tandem mit erfahrenen Trainern einsetzt, um sie langsam an das Arbeiten vor einer Gruppe heranzuführen. „Vor allem die Sporthelfer:innen profitieren enorm von unserem Einsatz im Bildungsdreieck, denn die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Trainertalente ist enorm“, so Darleen. Mehr zum Engagement unter Wir im Sport Ausgabe 01 - 2024
Nach einer kurzen Austauschphase zu Currywurst und kalten Getränken ging es in die Workshop-Phase. Eine wichtige Erkenntnis aus dem Workshop „Sportpolitischer Austausch“ war sicherlich, dass die finanzielle Situation im Bund und Land alles andere als stabil und verlässlich ist. Martin Wonik gab einen kurzen Einblick in die aktuelle Sportfinanzplanung des Landessportbundes, die „noch“ von der laufenden Olympiabewerbung an Rhein und Ruhr“ profitiert – getragen durch das Bekenntnis des Ministerpräsidenten. Langfristig ist für alle Teilnehmenden klar, dass sich der organisierte Sport unabhängiger machen muss. Eine enorme Herausforderung, die auf ganz vielen Ebenen angepackt werden muss. Vom Mitgliedsbeitrag in den Vereinen, bis hin zu neuen „Geschäftsfeldern“ wie einer Trägerschaft Ganztag, Engagement in Kitas, betriebliche Gesundheitsförderung und einer breiten Diskussion über die aktuelle Sportförderung in Bund, Land, Kreis und Kommune. Auch im Workshop Rund um Rahmenbedingungen für Anfängerschwimmkurse wurde deutlich, wie wichtig Kooperationsmodelle zwischen Schulen, Kitas und Vereinen sind, um Schwimmzeiten im Nachmittagsbereich zu nutzen. Um mehr Personal zu gewinnen, bedarf es finanzielle Mittel sowie fachlich ausgebildetes Personal. Die Teilnehmenden freuten sich über die präsentierten Ansätze, die aufzeigen würden, dass die Herausforderungen angegangen werden. Gleichzeitig wurde auch deutlich, dass gerade mit Blick auf den Rechtsanspruch im Ganztag 2026, die Potenatiale noch nicht ausgeschöpft sind und weitere Maßnahmen folgen sollten. In der Präsentation zum Workshop Schwimmen finden sich weitereführende Informationen zu Fördermitteln und niederschwelligen Zertifikatsausbildungen.
Präsentation: Workshop "Schwimmen - Rahmenbedingungen und Anforderungen" | Sportforum 2024